Monday, June 04, 2007

Riot control

For those of you who read German, this is an excerpt of an interview with the head of Germany's police union (hat tip Tobi). His message: after this weekend's riots in Rostock, it's obvious that German riot police need rubber-coated bullets. After all, he says, these are successfully used in other countries.

By the way, at the demo in Rostock I met an Israeli from Anarchists Against the Wall who had lost an eye after being shot with a rubber coated bullet.

sueddeutsche.de: Sie fordern nun den Einsatz von Gummigeschossen gegen militante Demonstranten. Wann genau soll damit denn geschossen werden dürfen?

Wendt: Die Bilder im Fernsehen haben ja ganz deutlich gezeigt, dass die Polizisten nicht in der Lage sind, aus einer Distanz von 30 bis 40 Metern auf Störer einzuwirken, wenn sie mit Steinen und Molotowcocktails beworfen werden. Wir haben den viel zu kurzen Schlagstock und wir haben die Pistole. Der Schlagstock ist wirkungslos, den brauchen wir nicht einzusetzen. Und die Pistole will ja wohl keiner einsetzen.

Um zu verhindern, dass unsere Kolleginnen und Kollegen möglicherweise einmal in Panik zur Waffe greifen, sagen wir: Die Polizei braucht wirkungsvolle Distanzwaffen. Das sind Gummiwucht- und Gummischrotgeschosse. Damit müssen unsere Hundertschaften jetzt ausgestattet werden, um in Situationen, bei denen Steine geworfen werden, auf die Störer einwirken zu können.

sueddeutsche.de: Ein Schlagstock ist wirkungslos? Das überrascht...

Wendt: Über eine Entfernung von 40 Metern ist er wirkungslos. Da kann man mit dem Ding werfen, mehr aber auch nicht.

sueddeutsche.de: Wieso geht die Polizei dann eben nicht näher ran?

Wendt: Wissen Sie, unsere Einsatzkräfte schleppen 15 Kilo mit sich rum. So schwer ist die Sicherheitsausrüstung. Stellen Sie sich mal vor, Sie würden mit eineinhalb Kisten Bier auf den Rücken geschnallt hinter Störern herlaufen. Da haben Sie keine Chance.

sueddeutsche.de: Weil die Störer schneller und wendiger sind?

Wendt: Genau. Wir operieren aus taktischen Gründen nur in geschlossenen Verbänden, nicht mit einzelnen Leuten. Und geschlossene Verbände bewegen sich langsamer als Einzelpersonen. Deshalb brauchen wir auch die Distanzwaffen, damit wir nicht länger dieses Katz-und-Maus-Spiel haben.

sueddeutsche.de: Können Gummigeschosse töten?

Wendt: Gummigeschosse können vor allem sehr weh tun und auch Verletzungen hervorrufen. Aber Waffen, die wirken sollen, müssen auch weh tun dürfen.

sueddeutsche.de: Noch einmal: Kann ein Gummigeschoss, das einen Demonstranten am Kopf trifft, diesen töten?

Wendt: Nein. Ein solcher Fall ist nicht bekannt. Diese Waffen werden in vielen anderen Ländern sehr erfolgreich erprobt. Im Übrigen ist ja auch niemand dazu verpflichtet, Pflastersteine und Molotowcocktails auf Polizisten zu werfen. Wenn er das unterlässt, kommt er nicht mal in die Reichweite der Gummigeschosse.

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